Plötzlich sagte Frauchen“ ich werde mal beim Tierarzt anrufen, wir müssen den Hund ja Impfen lassen.

Moment mal -Tierarzt, da war doch mal was, war da nicht die rede von einschläfern? Sollte es etwa schon soweit sein, nur weil mir ein kleines Missgeschick passiert ist? Jetzt wurde ich ganz hellhörig, aber stopp- Frauchen hat doch eben von Impfen gesprochen, was immer das sein mag, auf jeden Fall etwas wovon ich bestimmt nicht sterben würde. Sie hatten mich doch schon richtig lieb. Vielleicht ist ja auch alles ganz harmlos und ich mache mir unnötige Sorgen.

So in Gedanken versunken hörte ich plötzlich Taffy`s Frauchen sagen.“ Elke –so ist der Name von meinem neuen Frauchen, mein Herrchen heißt übrigens Goswin! Also sie sagte, Elke ich habe noch Exspot da, möchtest du eine Ampulle haben für den Hund? Ja danke das wäre prima, wenn morgen der Tierarzt da war bekommst du es wieder. Was zum Teufel war das schon wieder? Will man mich vergiften? Frauchen nahm dieses Teufelszeug und rieb es mir ins Nackenhaar. Igitt ist das unangenehm. Es muss sein, sagt Herrchen das ist gegen Zecken und Flöhe. Na wenn‚ s denn sein muss- und wenn ich ehrlich bin, es hat ja auch nicht wehgetan. Aber es war schon viel, was ich so an einem Tag erlebte. Für Heute reicht es, eigentlich könnten wir jetzt schlafen gehen. Doch da sagte Herrchen, Elke wie soll unser Hund denn heißen? Hört, hört er sagte –„ unser Hund.“ Meine Brust wurde immer breiter so stolz war ich. Na jetzt bin ich mal gespannt, wie würde ich wohl demnächst heißen? Meine Dosenöffner hatten so einige Namen im Petto, aber so was Richtiges war wohl nicht dabei, mein Name sollte was besonders sein. Mein Herrchen sagt nämlich ich wäre etwas ganz besonderes, und zwar ein INSELMODELL. Deshalb soll ich den Namen der Insel bekommen. Hey Leute – ich bin ein Junge, ihr wollt mich doch nicht Mali nennen. Da sagte Frauchen auch schon, - prima dann nennen wir ihn Malo. Na ja Malo hört sich ja nicht schlecht an, ich denke da kann ich mich dran gewöhnen. So ich hatte einen Namen, Ma- für Mali und lo für Losinj, (Mali Losinj) und meine Dosenöffner und die Nachbarn einen Grund, sich einen zu gönnen. Ihr könnt euch sicher denken was ich meine. Mein neuer Name und natürlich meine Wenigkeit waren der Grund eine Flasche Sekt zu köpfen. Das war meine Taufe. Nun hatte ich auch einen Namen Malo

So jetzt könnten wir eigentlich ins Bett gehen, ich hoffte jedenfalls, dass ich da nun hinein durfte. Denkste! ich bekam eine Decke hingelegt und dort sollte ich schlafen. Aber erst wurde noch gekuschelt. Ihr glaubt gar nicht wie gut das tut. Streicheleinheiten von vier Händen, komischerweise hatte ich gar keine Angst mehr davor, obwohl ich ja mit den Händen und Füssen von Menschen, sehr schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Aber diese Hände waren einfach nur zärtlich. Ganz langsam fielen mir die Augen zu. Gute Nacht ihr Kiefern, Pinien und Agaven, die ihr mir lange Zeit nachts Schutz gaben. Ich war im Land der Hundeträume. Ich träumte von einem neuen schönen Leben mit meinen Menschen, die ich schon so sehr in mein kleines Hundeherz geschlossen hatte.

Als ich am anderen morgen erwachte, musste ich mich erst einmal besinnen, ach ja ich lag ja gar nicht im Wald unter einem Busch, nein ich lag kuschelweich im Wohnmobil. Jetzt recken und strecken, dann schau ich mal nach ob meine Leute schon wach sind. Schwups hinauf aufs Bett und schmusen, ach ist das schön. Herrchen und Frauchen können so wunderbar kraulen.

Nun, bin mal gespannt, wie der neue Tag so wird. Erst mal mit Herrchen die Runde drehen, ich habe ja auch so meine Großen und kleine Geschäfte zu erledigen. Was sein muss, muss sein. Dann mal los. Wenn ich jetzt dachte ich könnte los laufen so wie sonst, da sah ich mich getäuscht. Halsband an und an die Leine. Wir gingen Gassi machen, so nannte Herrchen das, also schön gesittet. Gott war das langweilig. Er könnte mich doch von dieser blöden Leine lassen und ich könnte schön durch den Wald flitzen, so wie sonst auch. Aber nein das war nicht drin. Na ja erstmal fügen, dann werden wir weiter sehen. Das mach ich nicht lange mit, schließlich bin ich das freie Laufen gewöhnt, nee nicht mit mir! Ach das muss ich Euch noch erzählen. Mein Herrchen und ich haben auf dem Campingplatz auch schon einen Spitznamen. „Der Penner und der Streuner“ Herrchen hat wohl, bevor ich zu meinen Dosenöffnern kam, gerne lange geschlafen, was nun allerdings vorbei war.

Nach dem Frühstück, übrigens wieder dieses seltsame Zeug aus der Dose, (ich glaube nicht dass mir das jemals schmecken wird) also kurz danach kam der Tierarzt. Na ich weis nicht ob ich dem trauen kann, ich suche mal lieber Schutz bei Frauchen. Sie streichelt mich auch ganz lieb, doch dann lässt sie es zu, dass dieser Mensch seine großen Hände nach mir ausstreckt. Was mache ich jetzt, Knurren, Zubeißen? Ich weis mir keinen Rat mehr und werde furchtbar nervös. Herrchen und Frauchen reden auf mich ein. Als wenn das was nutzen würde, mich will der anfassen und das kann und will ich nicht zulassen, also nichts wie weg. Aber so einfach war das gar nicht, ich hatte diese blöde Leine vergessen. Es war nichts mit abhauen und ehe ich mich versah, hatte ich auch schon eine Nadel im Pelz. Ja, sind die verrückt, was soll denn das? Nun gab es auch noch eine Tablette, ich musste eine Wurmkur machen. Na ja auch das werde ich noch schaffen. Ich denke nun ist es genug. Meine Dosenöffner bekamen vom Tierarzt einen Ausweis für mich. So mein Junge, sagte Herrchen“ jetzt bist du ne Kölsche Jung und kein Streuner mehr“ dir wird keiner mehr Weh tun, dafür werden wir sorgen. Mein Gott und dafür mussten die mich stechen, oder wie die Menschen das nennen „Impfen.“ Das Leben in einem Menschenrudel ist doch nicht so einfach wie ich dachte, aber es kam noch schlimmer, ich musste noch so vieles lernen

Zuerst ließ man mich mal ausruhen, Frauchen meinte ich müsste nach dem Impfen und dieser Wurmkur erst mal ruhe haben, womit sie auch recht hatte. Also, heute wird gefaulenzt. Ich setze mich zu Herrchen auf den Schoß und genieße den Blick auf das wunderschöne blaue Meer, und die Sonne auf meinem Fell. Ach das Leben konnte so schön sein, ich brauchte mein Fressen nicht mehr zu erbetteln, meine Töpfchen für Futter und Wasser waren gut gefüllt, ich hatte meine Freundin Taffy zum spielen- und Dosenöffner die mich lieben, was will man mehr.

Ja, es war wunderschön aber ich wäre auch gerne gestromert, was man mir natürlich nicht mehr erlaubte. Herrchen und Frauchen hatten wohl Angst, dass mir etwas zustoßen könnte. Sie hatten wohl vergessen, dass ich ja sonst auch alleine durch die Strassen gelaufen bin. Aber so ist es nun mal wenn man Dosenöffner hat. Man muss sich fügen und ich musste sehr viel lernen. Als erstes diese seltsame Sprache meiner Menschen, zuerst war das sehr schwer für mich aber Frauchen meinte ich sei sehr schlau und gelehrig das würde ich schnell lernen. Ich bemühte mich auch mächtig, nur manchmal, wenn ich keine Lust auf Kommandos hatte, tat ich so als würde ich kein Wort verstehen. Aber Frauchen war auch nicht dumm, sie ließ sich von Kresemir, „das ist der Sohn vom Besitzer des Campingplatzes“ einige Wörter, wie Sitz, Platz und Hier in Kroatisch übersetzen. Also bekam ich meine ersten Anweisungen in Kroatisch und in Deutsch, denn Frauchen meinte so könnte ich es einfacher lernen, womit sie gar nicht so Unrecht hatte. Ich lernte sehr schnell und es machte mich sehr stolz, wenn ich gelobt wurde.

Aber ich wurde nicht nur gelobt. Manchmal konnte ich auch richtig böse werden. Wenn meine Streunerkollegen vorbei kamen, machte ich mich lautstark bemerkbar. Es sollte sich ja keiner wagen, auch nur in die Nähe des Wohnmobils zu kommen. Das alles wurde von mir verteidigt, schließlich habe ich lange um die Gunst meiner Dosenöffner gekämpft, das ließ ich mir von keinem mehr nehmen. Aber meinen Leuten gefiel das gar nicht, wenn ich Randale machte, mir war das aber ziemlich egal, denn was sie noch nicht wussten, ich bin ein Kämpfer, wenn ich auch etwas klein geraten bin, so verstehe ich doch mich zu wehren. Wenn es sein muss nehme ich es auch mit den größten auf.

Und so entwickelte ich mich langsam zu einem kleinen Tyrannen. Herrchen fand das lustig und einige Nachbarn auch. Man nannte mich „Kroatischer Kampfhamster“ Ständig sagten sie“ was der kleine Kerl Mut hat, das ist Unwahrscheinlich.“ Frauchen fand das nicht so lustig und sie versuchte mich zu erziehen. Das wiederum fand ich nicht so schön. Aber ich wusste genau wie ich sie wieder friedlich stimmen konnte. Schnell sprang ich auf ihren Schoß legte meinen Kopf in ihre Halsbeuge, und schon wurde ich gekrault. Du Schlawiner, dir kann man ja nicht böse sein sagte sie dann und ich hatte wieder gewonnen.

Aber jetzt fing der Ernst des Lebens an, meine Leute wollten mit mir eine Autotour machen, Herrchen hatte noch einen großen Wagen dort, einen Geländewagen mit dem hatte er sein Motorboot nach Kroatien gebracht.

Nun gut ab ins Auto, mein Gott das ist so hoch, wie soll ich da nur reinkommen. Auch dafür gab es eine Lösung, Frauchen nahm mich auf den Arm und ab ins Vergnügen. Denkste Vergnügen, zuerst fand ich es sehr Toll, ich saß schön hoch und konnte alles überblicken. Auf Frauchens Schoß genoss ich den Ausblick. Von der Strasse aus konnte man immer das Meer sehen, tolle Sache. Aber dann kamen die ganzen Kurven, auch Serpentinen genannt. So langsam fand ich die Sache nicht mehr so spaßig, mir wurde so seltsam im Bauch, ich glaube mir wird schlecht, oje jetzt bloß nicht ins Auto, (ihr wisst schon was ich meine). Da passierte es auch schon, schups, die ganze Ladung auf Frauchens Schoß. Gott war das peinlich, hoffentlich gibt’s jetzt keine Schellte. Aber es kam ganz anders, Herrchen fuhr an den Straßenrand und dann wurde ich bedauert. Ach du armer Schatz ist dir so schlecht geworden? Du wirst dich daran gewöhnen, sagte Herrchen wir werden mit dir üben, es dauert ja noch bis wir nach Hause fahren. Na da stand mir ja noch was bevor. Jetzt wurde erst mal alles wieder sauber gemacht, dann ging unsere Fahrt weiter. Hoffentlich fahren wir jetzt nicht so weit, mein Magen rebellierte, ich wäre froh wenn wir jetzt sofort zurück fahren würden. Da sagte Frauchen auch schon“ ich denke für Heute reicht es wir fahren besser zum Campingplatz zurück.“ Man war ich froh, mir war so schlecht und ich wollte nur noch meine Ruhe haben.

Am anderen Tag kam die nächste Überraschung,> Eine Bootsfahrt stand auf dem Programm< Ja super, Herrchens Boot liegt etwa 100 Meter vom Ufer entfernt in einer Bucht. Wie sollten wir da Hin kommen?

Mit dem Wasser das ist so eine Sache, ich weiß nicht warum, aber das Meer macht mir Angst. Irgendetwas muss mal passiert sein, ich kann mich aber nicht erinnern, was.

Ja, dann lasst euch mal was einfallen, ich werde auf keinen fall da hinaus schwimmen! Frauchen packte einen Seesack mit allen möglichen Sachen, Futter und Wasser für mich, und was die Menschen so alles brauchten für unterwegs.

Das war mir aber im Augenblick völlig egal, ich machte mir nur Sorgen wie ich aufs Boot kommen sollte. Herrchen hatte wie immer eine Gute Idee. Er sagte zu Frauchen,> Elke, ich fahre noch schnell in die Stadt bin gleich wieder da, und weg war er. Als er wieder kam hatte er ein kleines Kinderschlauchboot gekauft. Schnell ausgepackt, aufgeblasen und ab ging es die Treppe runter zum Meer. Was sollte das nun werden, was wollten meine Dosenöffner denn mit diesem kleinen Ding. Ja was wohl, es wurde mein privates Fährboot, Frauchen setzte mich dort hinein und ab ging es. Herrchen schwamm voraus um uns am Motorboot in Empfang zu nehmen. Frauchen musste auch schwimmen - nur ich, ich wurde trockenen Fußes transportiert. Na, Ihr könnt mir glauben so was habe ich noch nicht erlebt, ich fühlte mich wie „Graf Malo“ persönlich. Das hatten die Gäste vom Kredo auch noch nie gesehen. Wir wurden gefilmt und fotografiert. Ich muss sagen es hat mir richtig gefallen, ich der Streuner, den man vor ein paar Wochen noch verjagt hatte, der wurde nun so beachtet, es war schon ein tolles Gefühl.

Als wir am Boot ankamen, nahm Herrchen mich in Empfang. Was ich zu sehen bekam gefiel mir, ein schönes großes Sportboot, mit Teppichboden und was ganz toll war, ich konnte mich richtig schön bewegen. Ja, und dann setzte sich „Shark“, so heißt unser Schiff, in Bewegung. Herrchen fuhr auch zuerst ganz langsam damit ich mich daran gewöhnen konnte. Trotzdem war das ganze mir nicht geheuer.

Aber es ging besser als ich dachte. Es hat mir nachher sogar richtig spaß gemacht. Der Wind wehte mir um die Nase und ich genoss die Fahrt in vollen Zügen. Mein Herrchen fuhr uns zur Insel Ilovik. Dort in der Bucht haben wir geankert, dann wollten wir an Land, aber wie um alles in der Welt sollte das nur gehen, ich werde mir auf keinen Fall die Pfoten nass machen. Meine kleine Privatjacht ist an der Ankerboje von Shark geblieben.

Zum Glück ist das Wasser in der Bucht von Ilovik nicht so tief, so dass mein Herrchen dort ganz bequem stehen konnte. Er sprang ins Wasser und ich schaute mir das Ganze skeptisch an. Was würde jetzt kommen, verlangte er nun von mir, es ihm nach zu machen? Da kann er lange warten, ich springe auf keinen fall ins Wasser.

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