Endlich konnte ich mal wieder laufen, ganz frei ohne diese blöde Leine. Wir tollten durch den Sand und Frauchen warf mir Stöckchen, die ich auch mit Freude wieder holte. Es wurde ein ganz toller Tag. Als wir gegen Abend wieder nach Hause fuhren, war ich so Müde, das ich in Frauchens Armen, schon auf dem Boot eingeschlafen bin. Zurück in unserer Bucht, die übrigens Silberbucht heißt, wurde ich wieder in meine Privatjacht gesetzt und ab ging es an Land. Herrchen musste das Boot noch abdecken und kam etwas später nach. Mit Frauchen machte ich noch eine Gassi Runde, danach war ich froh dass ich meine Ruhe hatte. Der Tag war zwar sehr schön, aber auch aufregend das musste ich erst mal verarbeiten.
Eines Tages sagte Herrchen, „wir könnten mal zum Flughafen fahren.“ Taffy und ihre Dosenöffner wollten auch mit. Prima das kann ja lustig werden. Also alle ab ins Auto, Taffy und ich hinten auf die Ladefläche. Klappe zu und ab ging die Fahrt. Jetzt, als Taffy bei mir war, fand ich das Auto fahren gar nicht so schlimm. Wir kuschelten uns aneinander, dass war richtig schön. Was wusste ich, was ein Flughafen war, eigentlich war mir das auch egal, Hauptsache ich konnte mit Taffy spielen. Der Flughafen, Mali Losinj, ist ein kleiner Internationaler Airport, auf dem, bis zu Zweimotorige Maschinen starten und landen können. Was mich aber auch nicht interessierte! Viel interessanter war für mich, dieser Riesige Hund dort hinten auf der Wiese, man der war ja noch größer als Taffy. Vielleicht spielt er ja mit mir, Taffy hat ja keine Zeit für mich, sie findet diese Schafsköttel viel schöner, mit denen sie rumspielt. Ich nichts wie hin zu dem großen Hund. Aber der machte keine Anstalten mit mir zu spielen. He du, ---Ich stellte mich vor ihn, ich stellte mich hinter ihn, ich legte mich auf die Vorderpfoten, den Hintern in die Luft und wedelte mit dem Schwanz. Nichts geschah, dieser große schwarze Hund ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, nein er knabberte ruhig weiter an seinem Gras herum. Sogar Bellend sprang ich um ihn rum, nichts konnte ihn bewegen mit mir zu spielen, nee das war langweilig. Da kamen meine Dosenöffner und sagten zu mir „Malo das ist ein Pferd, das wird mit Sicherheit nicht mit dir spielen“ Ha ha, habe ich auch schon bemerkt. Aber woher sollte ich ein Pferd kennen, ich kann mich nicht Erinnern, so was schon mal gesehen zu haben. Na gut dann muss Taffy eben wieder herhalten. Jedenfalls hatte ich heute wieder etwas gelernt. Jetzt wusste ich auch, dass es Pferde gibt.
Einige Tage später wurde es bei Taffy und deren Dosenöffner furchtbar unruhig. Taffy wurde ganz nervös und ich auch, was war da Los? Bald merkte ich, dass etwas anders war als sonst. Der Tisch die Stühle alles weg, es wurde geputzt geräumt gepackt. Was bedeutet das nur, fragend schaute ich meine Leute an. Da sagte Herrchen zu mir „Ja mein Jung jetzt heißt es abschied nehmen, Taffy fährt nach Hause nach Hamburg. Was heißt nach Hause? Wir sind doch hier zu Hause, das ist doch unser Heim, oder etwa nicht? Ich verstand die Welt nicht mehr. Hunde gab es zwar genug auf dem Campingplatz, aber die sind nicht so interessant wie Taffy. Sie war so lieb zu mir, und sie hat mir soviel beigebracht, z.B. das man dieses Zeug aus der Dose fressen konnte und mit ihr konnte ich toben und spielen.
Am anderen Tag war es soweit. Es gab eine große Verabschiedung bei den Menschen, Küsschen hier und Küsschen da. Auch mir sagte man aufwiedersehen und man gab mir noch gute Ratschläge, wie ich mich verhalten sollte. Taffy und ich, wir drehten noch eine letzte Runde, dann hieß es TSCHÜSS. Alle drei stiegen ins Wohnmobil, der Motor ging an und dann setzte es sich in Bewegung. Ich stand da und war fix und fertig, da fuhr sie hin, meine Taffy. Würden wir uns je wieder sehen? Mir tat das Herz weh, ob ihrs glaubt oder nicht, auch Hunde haben Liebeskummer.
Etwas lenkte mich von meinen trüben Gedanken ab, mir stieg der Geruch von gegrilltem Spanferkel in die Nase. Dieser verführerische Duft kam direkt aus der nahe liegenden Beach Bar. „Toll da gehen wir bestimmt heute Abend hin „na dann habe ich wenigsten Abwechslung, bestimmt werden noch Hunde aus der Nachbarschaft kommen. Das lenkt mich sicher von meinen traurigen Gedanken ab, ach Taffy jetzt verpasst du was, warum bist du nicht bei mir?
Ja ..und dann wurde es Abend. Meine Dosenöffner machten sich richtig Chic und ich war schon ganz aufgeregt, gleich ging s los!
Aber ich wurde enttäuscht, ich musste zu Hause bleiben, weil ich ja den Besitzer vom Campingplatz nicht leiden kann. Ihr wisst, das ist derjenige der mich immer verjagt hat. Wenn ich nur seine Stimme höre, drehe ich total durch, ich kann nicht dafür, dieser Mann macht mich wahnsinnig.
Frauchen meint, diesen Stress tut sie sich nicht an, deshalb durfte ich nicht mit. Pass du schön aufs Wohnmobil auf, wir bringen dir auch was Leckeres mit. Das war ´s und dann gingen sie.
Ja was soll ich denn jetzt allein hier anfangen, Das ist doch langweilig. Da kam mir die Idee! Wenn ich vom Tisch, auf die Spüle springe, könnte ich sie vielleicht durchs Fenster beobachten. Gedacht, getan! Ich sah zwar meine Dosenöffner nicht, dafür hörte ich aber ein seltsames Rauschen, komisch das war doch eben noch nicht.--- Ach du liebe Zeit, ich hatte beim Sprung auf die Spüle, den Wasserhahn geöffnet und dabei den Hahn mit meinem Hinterteil zur Seite gedreht. Das Wasser lief und lief und lief. ----Plötzlich war wieder alles ruhig, kein rauschen mehr von Wasser. Na, Gott sei Dank, das ist ja noch mal gut gegangen. Wenn jetzt meine Dosenöffner gekommen wären und hätten das mit bekommen, wäre sicher was los gewesen! Na noch mal Glück gehabt, ab auf meine Decke und so tun als sei nichts gewesen. Aber was ist das, die ist ja klatsch nass!! Na da gehe ich doch besser auf Herrchens Fahrersitz, der ist wenigstens trocken. Und schon schlief ich ein.
Irgendwann kam Herrchen, er wollte wohl nur nachsehen wie es mir so geht. Na du Racker wie war es so alleine? Platsch---- und schon stand er auf dem nassen Teppich. „Was ist denn hier los, das kann doch nicht wahr sein „Wo kommt denn das ganze Wasser her.
Ich tat so als wüsste ich von nichts. Ich freute mich unheimlich das Herrchen da war, dem Geruch nach, hatte er mir auch etwas vom Spanferkel mitgebracht. Aber vor lauter Wasser, vergaß er, mir das mitgebrachte zu geben.
Es dauerte nicht lange und mein schlaues Herrchen wusste was los war. Er bemerkte dass der Wasserhahn hoch und quer stand. „Wie hast du das nur geschafft“ fragte er mich? Das waren fast 120 Liter Wasser, ---toll und wie erklären wir das Frauchen? Na die wird sich freuen. Wir können froh sein, das wir noch schönes Wetter haben, damit wir den Teppich trocknen können. Schon fing mein Herrchen an zu räumen, raus mit dem guten Stück zum trocknen. Ja und dann Putzen, putzen und noch mal putzen.“ Ja du Schlawiner, da hast du uns ja was eingebrockt “- sagte er zu mir.
Ich fand das ganze gar nicht so schlimm, war doch lustig, ich hatte Herrchen heute zum ersten Mal putzen gesehen. Ja aber was ist jetzt mit meinem Spanferkel? Ich muss mich bemerkbar machen. Wo hat er das Paket nur hingelegt? Jetzt kommt meine super Nase in Aktion, Schnüffel schnüffel’ ah da ist es ja. Sollte ich mir einfach was nehmen. ---Oder—„ besser nicht.“ Ach ja, meinte Herrchen, jetzt möchtest du auch noch eine Belohnung, na komm schon her.— Man, das schmeckte, war doch was anderes als das Zeug aus der Dose, „wovon mir übrigens immer noch schlecht wurde.“
Ja und dann ging Herrchen nochmals in die Beach Bar. Ich glaube, er wollte Frauchen schon mal vorbereiten auf das, was sie erwartete.
Aber es wurde gar nicht so schlimm. Als Frauchen kam sagte sie nur, „na mit dir haben wir uns ja was angelacht, du bist mir ja ein Schlawiner.“
Mittlerweile war es Oktober geworden und ich hörte Frauchen sagen—„Bärenvater“ ja so wird mein Herrchen manchmal genannt, weil Angy der Hund vor mir, aussah wie ein Bärchen,-- und so wurde aus meinem Herrchen der Bärenvater,---- Also sie sagte „ ich glaube es wird Zeit, dass wir darüber nachdenken wann wir nach Hause fahren.“ Was ich noch nicht wusste, ich hatte eine große Schwester in Köln.— Silvia so ist ihr Name, -- wollte am 31.Oktober heiraten. Na klar, da wollte ich dabei sein. Was Heiraten ist weiß ich zwar nicht, ber es muss schon etwas wichtiges sein, wenn meine Dosenöffner deshalb nach Hause wollten.
Nun wurde es bei uns so ungemütlich wie vor einigen Tagen bei unseren Nachbarn, als Taffy nach Hause fuhr. Irgendwie war mir nicht wohl in meiner Haut was, wenn sie mich gar nicht mitnehmen, kann es sein, dass sie mich hier zurücklassen? Ach was, sie lieben mich doch, ich merke das an jedem Wort und jeder Geste.
Drei von meinen Kumpels sind ja auch mit nach Deutschland gegangen. Zum Beispiel, ein Berner Sennenhund - sein Herrchen ist auf dem Schiff, als sie zusammen zur Insel Susak wollten, verstorben. Die Verwandten holten den Toten ab, ließen aber den Hund zurück. So was gibt es auch. Aber ein nettes älteres Ehepaar nahm ihn mit nach Hause, ich glaube, das war Liebe auf den ersten Blick. Da gab es noch einen Kumpel, der ging mit einer Familie, mit drei Kindern und noch zwei anderen Hunden mit. ---Ja, und da war da noch Eddy! Den wollte mein Frauchen auch noch mitnehmen, weil er so klein und hilflos war.— Aber ein nettes Ehepaar aus Bayern nahm Eddy mit. Ein Glück, auch für mich, denn ich teile meine Dosenöffner nicht gerne, ich muss gestehen, ich bin ganz furchtbar eifersüchtig.
Am anderen morgen, als ich mit Herrchen Gassi ging, sahen wir einen schönen großen Stein. „Weist du was Malo, den nehmen wir mit nach Hause“ wenn du dann Heimweh hast kannst du an diesem Stein schnuppern und pullern. Was mein Herrchen verspricht, das hält er auch, also besorgte er sich eine Schubkarre und ab ging es mit zwei weiteren Männern wieder in den Wald. Die drei hatten ganz schön zu schleppen, um diesen Brocken in die Karre zu bekommen. Dann musste dieser Kollos „cirka 200 Kilo“ noch in den Patroll gehievt werden. Das alles war nicht so einfach wie es sich anhört, das ganze Spiel dauerte ein paar Stunden. Ja und das alles nur für mich. Jetzt hatte ich keine Zweifel mehr; das meine Dosenöffner mich mit nach Hause nehmen.
Dann kam der Tag der Abreise. Ihr wisst schon Küsschen hier Küsschen da, --- Da kam er, ich hasse schon die Stimme, „der Besitzer des Campingplatzes! “ Er nahm mein Herrchen in den Arm und drückte ihn, ich musste an mich halten, dann nahm er Frauchen in den Arm, das war zuviel, wie eine Rakete schoss ich auf ihn zu. Im letzten Augenblick hatte Frauchen mich am Wickel. Leider habe ich ihn nicht so richtig erwischt, aber seine schöne helle Hose hat doch noch was abbekommen, na—jetzt weis er wenigstens Bescheid. „Nicht mit mir, du hast mir genug angetan, schließlich habe ich jetzt Rückendeckung. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, seit es meine Dosenöffner gibt, wollte er immer freundlich zu mir sein. Aber mein Hass und mein Stolz verbieten mir, mich darauf ein zulassen.
Dann ging unsere Reise los. Frauchen fuhr das Wohnmobil, Herrchen und ich fuhren mit dem Patroll. Damit wir uns immer verständigen konnten, hatten meine Dosenöffner Sprechfunkgeräte dabei. Glaubt mir, das war auch gut so, denn sehr weit sind wir nicht gekommen. Nach einer guten halben Stunde Fahrt, wurde mir wieder sooo—schlecht, schon war es passiert, eine volle Ladung, zack auf den Sitz. Herrchen gab Frauchen per Funk durch, rechts ran zu fahren. Nachdem das Auto wieder sauber war, wurde beschlossen, dass ich mit Frauchen im Wohnmobil fahren sollte. Eigentlich wollte ich Herrchen ja nicht alleine lassen, aber ganz ehrlich, ich mochte nicht mit im Patroll fahren, weil mir immer schlecht darin wurde. Wir mussten aber noch über die ganze Insel, bis zur Fähre nach Porozine, und das bedeutete Kurven, kurven und nochmals kurven. Mein Gott, wie sollte ich das nur überstehen!! Also, ich rüber zu Frauchen in das Wohnmobil. Prima, hier fühlte ich mich schon viel wohler, was aber auch nicht von Dauer war. „Hallo Bärenvater“ bei nächster Gelegenheit bitte anhalten, unsere kleine Kotzmaschine ist wieder in Aktion, so hörte ich Frauchen sagen. Man, war mir das unangenehm, aber was kann ich dafür. Mir war so schlecht ich wollte nur noch an die frische Luft, ich brauchte eine Auszeit.
Irgendwann war diese Horrorfahrt zu Ende. Endlich waren wir an der Fähre. Ich saß vorne neben Frauchen auf dem Beifahrersitz. Frauchen sagte mir, dass ich da nicht hingehöre, aber ich war so aufgeregt und neugierig. Da sah ich vor uns Herrchen mit dem Auto im Bauch dieses Schiffes verschwinden. Schon fuhren wir hinterher und schwups waren auch wir im Bauch dieses Schiffes.