Jetzt, da es draußen so kalt war, genoss ich mein Zuhause so richtig. Mein erstes Weihnachtsfest war so schön, ich bekam ein neues Hundegeschirr und eine dicke Wurst.

Dann wurde noch groß Silvester gefeiert. Wir hatten viele Gäste, und wieder war ich der Mittelpunkt. Ich wurde bewundert, gestreichelt und mit viel Leckerlie verwöhnt. Es drehte sich alles um mich, was mir natürlich wieder besonders gut gefiel.

Kaum war das ganze Weihnachtsgedöns weggeräumt, wurden überall so seltsame Figuren aufgehängt. Was ist denn jetzt schon wieder los bei uns. Frauchen zog sich ganz bunte Klamotten an. Mein Gott, ich konnte sie nur noch am Geruch erkennen. Sie ginge auf eine Mädchensitzung, sagte mir Herrchen Keine Ahnung was das ist, aber ich hoffe sie kommt bald wieder, und ist auch wieder ganz normal.

Am anderen Morgen ging es mir ganz schlecht, ich hatte keine Lust zum spielen und schon gar nicht, mich im Feld zu raufen. Frauchen machte sich großen Sorgen um mich. Meine Nase war ganz warm und ich lag nur da. Ich wollte noch nicht mal schmusen. Als Herrchen nach Hause kam, fuhren sie mit mir zum Tierarzt. Die Ärztin vermutete, ich hätte Leishmaniose, klassische tropenmediziniche Infektionskrankheit (die Mittelmeer Krankheit,) die wohl viele meiner Artgenossen aus den Südlichen Ländern mitbringen. Mir wurde Blut abgenommen, oder besser gesagt man wollte mir Blut abnehmen. Da erwachte in mir wieder der Kämpfer. Ich biss um mich und gebärdete mich wie verrückt. Zum guten Schluss musste ich aufgeben, man legte mir einen Maulkorb an. Mit traurigen Augen schaute ich meine Dosenöffner an. „Was macht ihr mit mir? Ihr habt mir versprochen mich zu beschützen. Nun lasst ihr es zu, das mir fremde Menschen wieder Weh tun. Sehen so eure Versprechen aus. Wie soll ich euch je wieder vertrauen.

Nach der Blutabnahme bekam ich noch eine Spritze und ein Zäpfchen. Dann nahm man mir den Maulkorb ab. Als Frauchen mich wieder in den Arm nahm, spürte ich etwas Nasses. Was war das? Frauchen weinte. Ja, warum denn um Gottes willen, die Spritze hatte doch ich bekommen und nicht sie. Zuhause legte ich mich aufs Sofa und schlief erst einmal. Ich musste mich von den Strapazen beim Tierarzt erholen.

In Köln hatte die fünfte Jahreszeit begonnen, womit ich allerdings noch nicht viel anfangen konnte. Außerdem war ich ja krank. Meine Dosenöffner wollten also an diesem besagten Tag als ich krank wurde, eigentlich auf eine Karnevalsitzung gehen. Mit traurigen Augen und mit Leidensmiene schaute ich sie an. Geht nur und amüsiert euch, ich kann auch alleine Leiden, früher hat sich ja auch keiner um mich gekümmert, ich komme auch alleine zurecht.

Aber meine Dosenöffner dachten gar nicht daran mich alleine zulassen. Ich hörte Frauchen sagen.“ Keine zehn Pferde bringen mich heute hier weg. Wir können doch nicht feiern, und unser Jung ist krank. Sie blieben also wegen mir zu hause. Man war ich glücklich, wenn ich es auch nicht zu gegeben hätte.

Am nächsten Tag ging es mir schon wieder besser. Einige Tage später kam der Befund vom Tropeninstitut. Ich war gesund, ich hatte nicht wie befürchtet, diese Mittelmeerkrankheit. Wie von der Tarantel gestochen, sprang Frauchen, Herrchen um den Hals. Bärenvater, Malo ist gesund, jetzt können wir auch Karneval feiern.

Und wie sie gefeiert haben, sogar mir wurde eine Fliege umgehängt und ich bekam so einen lächerlichen Hut aufgesetzt. Gott war das peinlich, hoffentlich sieht mich keiner aus unserer Clique. Wir fuhren mit der Bahn zu Bekannten, dort wurde ein Karnevalistischer Geburtstag Gefeiert. Schon in der Bahn war der Trubel groß. Alles hatte sich verkleidet, ganz Köln stand Kopf, und ich mitten drin. So was Jeckes hatte ich noch nie erlebt.

Dann kam der Rosenmontag, in Köln der höchste Feiertag, für mich ein Alptraum. Wie sahen denn meine Leute aus? Bunt bemalt, bunte Klamotten, so seltsame Gebilde auf dem Kopf. Dieses Mal musste ich wirklich riechen um sie zu erkennen, so wie die aussahen konnte man doch nicht vor die Türe gehen, aber sie gingen - und zwar zum Rosenmontagszug nach Köln. Ich durfte nicht mit, weil der Trubel zu groß ist. Aber was heißt ich durfte nicht, ich wollte auch gar nicht. Zum ersten Mal war ich glücklich dass ich mal nicht mit durfte, was wirklich selten vorkam. Aber es kam noch schlimmer. Frauchen wollte noch mit mir „ Gassi gehen.“ Um Himmelswillen, so wie die aussah wollte die mit mir ins Feld. Hoffentlich ist keiner von meinen Kumpeln da. Ich musste mich ja in Grund und Boden schämen. Meinen Blick zu Boden geschlagen, schlurfte ich neben meinem Frauchen her. Es kam wie es kommen musste, natürlich traf ich meine Kumpels. Deren Dosenöffner sahen genauso Jeck aus wie Frauchen, aber ihnen schien das egal zu sein. Also beschloss auch ich, es so hinzunehmen, ich konnte es doch nicht ändern. Auch diese verrückten Tage gingen vorüber, und meine Dosenöffner wurden wieder ganz normal. „ ZUM GLÜCK“.

So verging die Zeit. Ende April wurde es bei uns wieder unruhig. Meine Dosenöffner fingen an, zu packen, es sollte in Urlaub gehen. Prima da freute ich mich. Wir sind zwar in der Zwischenzeit einige Male mit dem Wohnmobil unterwegs gewesen, aber immer nur ein paar Tage. Diesmal sollte es wieder eine längere Reise werden, wohin das wusste ich aber nicht. Anfang Mai war es dann soweit, der Urlaub begann.

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